Der Begriff Moderne bezeichnet einen Umbruch in allen Bereichen des individuellen, gesellschaftlichen und politischen Lebens gegenüber der Tradition. Heute wird dieser Begriff überwiegend mit Entwicklungen in Verbindung gebracht, die die jüngere europäische Geschichte betreffen: Geistesgeschichtlich mit der Aufklärung schon ab dem 17. Jahrhundert, ökonomisch mit der Industrialisierung des mittleren 18. Jahrhunderts, politisch mit der Französischen Revolution Ende des 18. Jahrhundert (politische Moderne) und dem Nationalismus des frühen 19. Jahrhunderts, in der Literatur- und der Kunstgeschichte als ästhetische Moderne ab dem beginnenden, als Stil ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert.
Kunsthistorisch betrachtet ist sie die Epoche, die im 20. Jahrhundert mit den revolutionären Werken der Kubisten, Futuristen, Expressionisten und Avantgardisten in Europa, zunächst in der Malerei, Bildhauerei, der Neuen Musik und mit Theateraufführungen ihren Höhepunkt fand, und deren Ende in (zunächst West-)Europa durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland erzwungen wurde. Viele der verfolgten Protagonisten flohen zunächst nach Frankreich, später in die Vereinigten Staaten und nach Israel, wo die weitaus meisten architektonischen (Spät-)Werke der Moderne entstanden.
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