Als Kolonialismus bezeichnet man eine Herrschaftsbeziehung zwischen Kollektiven, in welcher die zentralen Entscheidungen über das Leben der Kolonisierten durch eine kulturell verschiedene und nicht anpassungswillige Minderheit von Kolonialherren unter hauptsächlicher Bezugnahme auf deren Interessen beschlossen werden. In der Neuzeit kommen noch sendungsideologische Rechtfertigungsdoktrinen seitens der Kolonialherren hinzu, die von ihrer eigenen kulturellen Höherwertigkeit überzeugt sind.
Als Kolonialzeit bezeichnet man heutzutage gemeinhin die Epoche des neuzeitlichen Kolonialismus, der mit dem Übergreifen von Portugal bzw. Kastilien auf Afrika zu Beginn des 15. Jahrhunderts einsetzte und bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1945 andauerte, obwohl es zu allen Zeiten Kolonialzeiten gab (vgl. die römische Kolonialzeit, arabische Kolonialzeit etc.). Eine Zuspitzung erfuhr die Ideologie und Praxis des Kolonialismus durch den Imperialismus. Imperialismus, Kapitalismus und Kolonialismus waren beliebte Kampfbegriffe des Kommunismus und wurden durch dessen Propaganda stark geprägt.
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