Hannibal Barkas (geb. um 246 v. Chr. in Karthago; gest. 183 v. Chr. in Bithynien) gilt als einer der größten Feldherren der Antike. Während des Zweiten Punischen Krieges (218–201 v. Chr.) fügte er dem Römischen Reich mehrere schwere Niederlagen zu.
Hannibal zeichnete sich durch ein für seine Zeit ungewöhnliches Bewusstsein über die Möglichkeiten und Grenzen von Zeit und Raum für militärische Manöver aus. Um einem römischen Angriff auf Spanien zuvorzukommen, überschritt er mit wahrscheinlich mehr als 50.000 Soldaten, 9.000 Reitern und 37 Kriegselefanten auf einem heute nicht mehr genau zu bestimmenden Pass die winterlichen Alpen und gelangte durch das Gebiet der Salasser nach Aosta und Ivrea. Das Heer erlitt in den Alpen schwere Verluste, konnte jedoch mit Kelten aus der Po-Ebene verstärkt werden.
Durch diesen überraschenden Zug gelangte Hannibal für die nächsten Jahre gegenüber den militärisch überlegenen Römern in die strategische Offensive, da er das römische Bundesgenossensystem als Basis der römischen Macht direkt bedrohte. In taktisch defensiven, aber selbstgewählten überlegenen Ausgangspositionen konnte er die taktischen Schwächen des römischen Militärsystems mehrfach mit enormem Erfolg ausnutzen und in den Schlachten am Ticinus, an der Trebia (beide 218 v. Chr.) und am Trasimenischen See (217 v. Chr.) die meist deutlich überlegenen römischen Legionen schlagen. Schließlich traf Hannibal am 2. August des Jahres 216 v. Chr. bei Cannae auf eine römische Armee von 16 Legionen (etwa 80.000 Mann), die er mit seinen etwa 50.000 Soldaten durch ein Umfassungsmanöver fast vollständig vernichten konnte. Hannibal unternahm jedoch trotz seiner militärischen Erfolge keinen Marsch gegen die Stadt Rom.
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